Relikte.com
Zur StartseiteInfo über diese WebsiteÜbersicht der LiegenschaftenRelikte durchsuchenLiteratur-DatenbankHyperlink-DatenbankKontakt zum Webmaster
Rubrik: Festungen Translation: English French Spanish Italian Dutch Danish Polish Russian
Die Festung Grauerort
 Bis 1945: 
Die Preußische Armee errichtete in den Jahren von 1869 bis 1879, zum Schutz gegen feindliche Schiffe auf der Elbe, die Festung Grauerort bei Stade. Die Hauptbewaffnung bestand aus 10 der damals modernsten 28 cm Hinterlader-Rücklaufgeschütze. Bereits während des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 war die Festung provisorisch einsatzbereit. Es kam jedoch bis in die Neuzeit nie zu Kampfhandlungen, in die das Fort verwickelt gewesen wäre. Bereits 1895 wurde Grauerort, bedingt durch neue Waffenentwicklungen, wieder aus dem Status einer aktiven Festung gestrichen; das Zeitalter der Forts neigte sich längst wieder dem Ende zu.
Ab 1914 wurde die Festung zu einem provisorischen Minendepot der Kaiserlichen Kriegsmarine umgewandelt. Dazu errichtete man westlich außerhalb des Festungswalls einen Lagerbereich für Munition. Diese Nutzung war ab 1922, nach der Explosion des Minendepots Cuxhaven-Groden, fest installiert und dauerte bis zum Ende des II. Weltkriegs an. 1926 wurde eine 250 m lange Landungsbrücke in die Elbe erbaut, über die direkt Schiffe be- und entladen werden konnten. Im II. Weltkrieg kamen zwei Flakgeschütze auf der Festung zum Einsatz.

 Ab 1945: 
Die britische Armee beschlagnahmte die Festung am Kriegsende. Zerstörungen wurden nicht durchgeführt. Die Räumlichkeiten fanden bis zum Ende der 1950er Jahre eine Verwendung als Notunterkünfte. Ab 1960 hat die Delaborierungsfirma Kaus & Steinhausen in der Liegenschaft Munition zerlegt, während dieser Zeit ist zu entsorgende Munition auch in der Standortmunitionsniederlage 253/2 Deinste zwischengelagert worden. Kaus & Steinhausen zogen mit ihrem Betrieb 1985 aus Sicherheitsgründen in die ehemalige Sprengstoffabrik Dragahn um. Grauerort verfiel danach mehr und mehr, bis sich ab 1997 ein Verein um den Erhalt der Anlage zu kümmern begann.

 Zustand: 
Die Anlage befindet sich in einem weitgehend vollständigen Zustand. Im Jahre 1997 begann der Förderverein mit der Restaurierung der gesamten Anlage. Diese wird sich noch über etliche Jahre hinziehen. Es soll das ursprüngliche Aussehen aus der Kaiserzeit wieder hergestellt werden.

 Zugang: 
Der „Förderverein Festung Grauerort“ öffnet das Fort zur Besichtigung. Termine sind über deren Webseite zu erfahren.

 Hinweis: 
Der Förderverein hat eine eigene Webseite:
https://www.grauerort.com

Blick aus der Vogelperspektive mit Google Maps:
Google Maps

Fotos:

Eingangstor
Eingangstor zur Festung im südlichen Festungswall

Zentralwerk
Das mittig angelegt Zentralwerk mit dem Munitionsaufzug

Kaponniere
Kaponniere für Nahverteidigung im Wassergraben

Kasematten
Blick auf die Kasematten - die gesamte Festung ist aus Ziegelstein gebaut worden.

Kasematten
Ein weiterer Blick auf die Kasematten
Geschützstellung
Auf dem Dach, rechts auf dem Empore eine der zehn Geschützstellungen.
Festungsgang
Der Festungsgang
Aufzugsbunker
Die Räumlichkeit des Aufzugsbunkers
Kasematten
In den Kasematten
Bunkerraum
Eingerissener Bunkerraum im südlichen Wall
Verwaltungsgebäude
Verwaltungsgebäude aus den 1920er Jahren südlich vor der Festung
Munitionsarbeitshaus
Munitionsarbeitshaus im westlichen Freigelände
Munitionsfreilagerbereich
Munitionsfreilagerbereich
Landungsbrücke
Die 250m lange Landungsbrücke für den Schiffsumschlag

Karte
Maßstab

Die beiden Luftbilder wurden freundlicherweise von Jan Czonstke/sfg-nordholz.de zur Verfügung gestellt
Luftbild
Festung Grauerort im Januar 2013

Luftbild
Oben die Landungsbrücke in der Elbe

Quellenangabe:
- Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen
- Die Festung - Heft 3 - Volkmar Braun, Herbert Jäger: Stade - Einzelwerke (2160) Fort Grauerort
- J. Czonstke
 
Copyright: © by „Relikte in Niedersachsen und Bremen“.
Impressum & Datenschutz
Seitenanfang