Rubrik: Festungen | Translation: |
Das Cuxhavener Fort Kugelbake |
Bis
1945: In Cuxhaven gab es diverse Forts und Batterien, die teilweise zu unterschiedlichen Zeiten Bestand hatten, um feindlichen Schiffen das Einlaufen in die Elbmündung zu verwehren. Nach Fertigstellung des Nord-Ostseekanals im Jahre 1895 bekam der Schutz dieser Region eine besondere Bedeutung. Über das Cuxhavener Fort Thomsen berichtet eine separate Seite. Das Fort Kugelbake erstand ab 1869, bis 1873 konnten die wesentlichen Teile der Festung fertiggestellt werden. Während des Krieges 1870/71 bewaffnete man die Anlage zunächst provisorisch. Das gesamte Festungswerk wurde weitestgehend in Ziegelbauweise errichtet. Zur Seeseite sind die Geschützstellungen mit großem Erdwall davor gebaut worden. In den Wällen und unter den Geschützständen wurden weitläufige Kasematten für Munitionslagerung, Versorgung und zur Unterbringung der Matrosen eingerichtet. An der Rückseite legte man neben dem Wall auch einen breiten Wassergraben an, das Haupttor verfügte über eine Zugbrücke. Insgesamt mißt die Anlage rund 5 ha bei ca. 250m Breite und ca. 150 m Tiefe. Schon 1876-78 folgten umfangreiche Umbauarbeiten und Verstärkungsmaßnahmen. Im Jahre 1880 bestand die Bewaffnung aus zehn 28 cm Ringrohrkanonen L/22 und vier 12 cm Kanonen; im Laufe der Zeit änderten sich die Waffen und baulichen Gegebenheiten immer wieder. Die Geschütze kamen dabei fast ausnahmslos von der Firma Krupp, sie wurden zuvor auf deren Schießplatz in Meppen erprobt. Ab 1891 bestand über eine Schmalspurbahn die Verbindung des Fort zum einem Kleinbahnhof der sogenannten Kanonenbahn und damit der Anschluß an das Verkehrsnetz für den Materialtransport. 1911 wurde ein einziehbarer 200 cm-Scheinwerfer an der Spitze des Festungswalls eingebaut, seinerzeit der größte und stärkste Scheinwerfer der Welt mit einer Reichweite von 4,5 km. Bis 1913 waren die Mannschaften des Festungswerks in schlechten, weil feuchten, klimatischen Verhältnissen in den Kasematten untergebracht, danach konnten sie ein neu errichtetes Unterkunftsgebäude außerhalb des Forts beziehen. Während des I. Weltkrieges sind fünf der 28 cm-Ringkanonen nach Flandern verlegt worden. In Gefechtshandlungen war die Festung, wie fast alle Anlagen dieser Art in Deutschland, nie verwickelt. Nach dem I. Weltkrieg blieb das Fort als Küstenbefestigungsanlage bestehen, die Bewaffnung wurde jedoch abgezogen, eine Verwendung als Munitionslager schloß sich an. Ab 1920 lag die Festung brach; die Stadt Cuxhaven plante, die Anlage abzureißen, um den angrenzenden Kurpark zu erweitern. Schließlich begann 1931 aber wieder eine Nutzung durch die Reichsmarine. Am 27. August 1939 wurde im Festungswerk, als Teil des Flak-Kommandos Cuxhaven, eine Batterie Marineflak stationiert. Dafür sind neue Funktionsgebäude und befestigte Stellungen innerhalb des Forts errichtet worden. Anfangs mit 8,8 cm-Flakgeschützen ausgerüstet, sind ab Ende 1940 10,5 cm-Geschütze stationiert worden. Die vier Kanonen waren in betonierten Stellungen eingebaut und nach oben mit einem Schildkrötenpanzer abgeschirmt. Während des II. Weltkrieges fanden während der Fliegeralarme teilweise auch Zivilisten aus der Umgebung Schutz in den Kasematten der Anlage. Ab 1945: Zustand: Zugang: Hinweis:
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Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
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Blick auf Flak 2 von außerhalb. |
Auf der Mitteltraverse ist ein Schiffsgeschütz 8,8 cm aus dem Jahr 1900 aufgestellt. |
Ein original Geschützwagen der früheren Krupp-Kanonen. |
Lange Gänge durchziehen den Komplex. |
In der früheren Küche aus Zeiten des II. Weltkrieges stehen noch zwei verrostete Kessel. |
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Hier ist die Gewölbebauweise der Kasematten gut zu erkennen. |
Eine Munitionskammer wird hier mit Übungs-Fliegerbomben nachgebildet. |
Im Betonbunker des Scheinwerfers stand jahrzehntelang Grundwasser, an der Wand sind die Spuren deutlich zu sehen. |
Der Scheinwerferstand von außen. |
Das
folgende Luftbild wurde freundlicherweise von Thomas Zimmermann zur
Verfügung gestellt Das
folgende Luftbild wurde freundlicherweise von Jan Czonstke/sfg-nordholz.de zur Verfügung gestellt |
Quellenangabe: - Joachim Pattberg: Marinefestung Fort Kugelbake - Gerd Wildfang: Fort Kugelbake und die Festung - J. Czonstke |
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