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Rubrik: Munitionsproduktion Translation: English French Spanish Italian Dutch Danish Polish Russian
Die Heeres-Munitionsanstalt Lehre
 Bis 1945: 
Die offizielle Bezeichnung der hier vorgestellten Anlage lautete Heeres-Munitionsanstalt Lehre. Sie unterstand dem in Hannover beheimateten Feldzeug-Kommando XI. Gebräuchlich gewesen sind die Kurzbezeichnungen Muna Lehre, sowie, entsprechend der Örtlichkeit, Muna Kampstüh.

Die Liegenschaft befindet sich nur rund 13 km nordöstlich des Zentrums der Großstadt Braunschweig. Gut zwei Kilometer östlich der Ortschaft Lehre liegt das ausgedehnte Waldgebiet des Beienroder Holzes. Dessen südwestlicher Teil trägt die Bezeichnung Kampstüh. Durch Lehre führte bis 2005 die Eisenbahnstrecke der Schuntertalbahn von Braunschweig nach Fallersleben. Der Wald bot gute Tarnung gegen Fliegersicht; und mit der vorhandenen Eisenbahn waren zwei wichtige Voraussetzungen für die Errichtung einer Munitionsanstalt gegeben.

Die Nationalsozialisten begannen gleich nach ihrer Machtergreifung ein umfangreiches Aufrüstungsprogramm. Bereits 1934 starteten die Aktivitäten zur Errichtung der HMa Lehre. Am 24. April des Jahres erwarb das Deutsche Reich vom Freistaat Braunschweig zunächst rund 170 ha Gelände. Bis Februar 1940 erfolgten in mehreren Schritten Erweiterungen Richtung Norden auf schließlich über 225 ha, Teilflächen lagen außerhalb der Umzäunung. Das Areal dehnt sich von der Kreisstraße 58 nach Norden aus.

In der Südwestecke der Liegenschaft wurde die Haupteinfahrt angesiedelt. Gleich dahinter entstand das Wohngebiet, in dem Personal in Führungspositionen mit ihren Familien eine Bleibe im unmittelbaren Umfeld ihrer Wirkstätte bekamen. Fünf zweigeschossige Blöcke sind hier zu finden, ergänzt um mehrere Schuppen. Das westlichste Haus stand etwas abgesetzt vom Rest, hier kamen die Offiziere mit Angehörigen unter.

Vom Wohnbereich geht es durch ein weiteres Tor in das Verwaltungsgebiet. Gut 50 m hinter dem Tor stehen die zweigeschossige Kommandantur und eine eingeschossige Unterkunft. Dazu kommen mehrere Bauten für den Betrieb der Muna. Darunter sind Heizwerk, Trafostation, Garagen, Werkstatt und ein Lagerhaus für entzündliche Stoffe.
Zur Versorgung der Anstalt mit Wasser nutzte man einen Tiefbrunnen, der gut einen Kilometer südwestlich außerhalb lag. Über eine Rohrleitung wurde das Wasser zur Muna gepumpt und dort über ein eigenes Wasserwerk verteilt. Zusätzlich gab es innerhalb der Liegenschaft ein Reserve-Wasserwerk mit eigenem Tiefbrunnen. Für die in der Muna anfallenden Abwässer befand sich nördlich der Arbeitshäuser eine Kläranlage. Deren Reinigungsleistung kann man mit heutigen Ansprüchen nicht vergleichen. Da insbesondere bei der Munitionsproduktion durch den Umgang mit Chemikalien giftige Abwässer anfielen, ergab der Betrieb einer Munitionsanstalt eine erhebliche Umweltbelastung. Das in der Kläranlage behandelte Wasser wurde anschließend in den Fluß Schunter abgeleitet.

Übergangslos schließt vom Verwaltungsgebiet Richtung Norden und Westen das Arbeitsgebiet an. Dieses zeigt in Lehre eine Standard-Auslegung, die auch in anderen Heeres-Munitionsanstalten zu finden ist. In fünf langgestreckten Munitionsarbeitshäusern (MAH) zu je 500 m² Nutzfläche wurde die Munition befüllt und schußfertig gemacht. Auch die Überprüfung bereits eingelagerter Fertigprodukte hat man hier durchgeführt. In den Gebäuden befanden sich üblicherweise Maschinen zur Bearbeitung bestimmter Munitionssorten. So konnten je Arbeitshaus unterschiedliche Kampfmittel gefertigt werden.
Etwas abgesetzt standen zwei Handmunitionshäuser. Darin wurde in je vier kleinen Räumen ein Handvorrat an Pulver, Kartuschen, Geschossen und Zündern deponiert. Dieses war ein Zwischenlager für die anschließende Verarbeitung in den MAH.
Benachbart befand sich das Gebäude der Hülsenreinigung. Abgeschossene Granaten- und Kartuschenhülsen wurden vom Ort des Einsatzes wieder an die Munitionsanstalten zurückgeliefert. Grundsätzlich konnten die Hülsen aus Stahl oder Messing mehrfach verwendet werden. In der Hülsenreinigung war der erste Schritt eine chemische Reinigung. Für die dabei entstandenen giftigen Abwässer gab es in unmittelbarer Nähe einen Bau für eine erste Entgiftung. Die gereinigten Hülsen sind nun auf Schäden geprüft worden, Verbeulungen und ähnliches konnten mit Preßmaschinen wieder in Form gebracht werden. Den diversen Heeres-Munitionsanstalten hatte man Zuständigkeiten zur Aufarbeitung bestimmter Sorten zugewiesen. Die Anlage in Lehre war für die Kaliber 10 cm (tatsächlich 105 mm) und 15 cm (tatsächlich 149,1 mm) bestimmt.
An kleineren Objekten im Umfeld der Arbeitshäuser ist zum einen das Löthaus zu nennen. Die Zünder für die Munition ist meist in kleinen Metallbehältern aufbewahrt worden. In dem Gebäude konnte man diese auflöten und im Bedarfsfall wieder verschließen. Zum zweiten gab es eine Pechküche. In dieser wurden Peche und Wachse für die Weiterverarbeitung verflüssigt. Und schließlich sind zwei kleinere zusätzliche Heizwerke anzuführen. Eines stand östlich abgesetzt und deckte den in den MAH erhöhten Energiebedarf ab. Das zweite befand sich direkt neben der Hülsenreinigung, um diese zu versorgen. Im Keller des zweiten soll auch eine weitere Pechküche eingerichtet gewesen sein.
Am Übergang vom Verwaltungs- zum Arbeitsbereich ist das größte von drei Gemeinschaftshäusern (GH) zu finden. In dem auch Wohlfahrtsgebäude genannten Haus befand sich die Kantine mit Küche. Im großen Saal konnten Gemeinschaftsveranstaltungen durchgeführt werden.

Ebenfalls zum Arbeitsgebiet zählten die zahlreichen Lagerhäuser (LH). Es existierten zwei Grundtypen: Kleine Lagerhäuser mit 500 m² Nutzfläche und große Lagerhäuser mit 1.000 m² Nutzfläche. Für beide Typen kamen unterschiedliche Konstruktionen zur Anwendung.
Die kleinen Lagerhäuser gab es in länglicher Form mit den Abmessungen 50x10 m, sowie in annähernd quadratischer Form mit 25x20 m. Die großen Lagerhäuser sind in der ersten Zeit zweigeschossig gebaut worden. Der Grundriß betrug etwa 30x17 m. Später reduzierte man bei neuen Bauten den Aufwand und errichtete diese Lagerhäuser nur noch eingeschossig. Nun lagen die Maße des Grundrisses bei 70x15 m.
In der HMa Lehre standen die Lagerhäuser mit Schwerpunkt am Westrand der Liegenschaft. Einzelne weitere verteilten sich über die übrige Fläche. Insgesamt wurden 25 dieser Bauten errichtet. Die Lagerhäuser dienten unter anderem zur Aufbewahrung von Packmitteln. Üblicherweise hat man sie auch als Packmittelschuppen bezeichnet. Des Weiteren erfolgte hier die Einlagerung nicht explosiver Munitionsteile, beispielsweise leere Hülsen.

Die größte Fläche der Anstalt beanspruchte das Lagergebiet für die Munition. Es dehnte sich von den vorgenannten Bereichen Richtung Norden und Osten aus. Hier sind die zahlreichen massiv ausgeführten Munitionshäuser (MH) errichtet worden. Diese hat man wiederum in zwei Grundtypen ausgeführt: Kleine Munitionshäuser mit 50 m² Nutzfläche und große Munitionshäuser mit 200 m² Nutzfläche.
Von den kleinen Munitionshäusern gab es 12 Stück. Eine Anzahl, die bei Munitionsanstalten von Heer und Luftwaffe sehr gängig ist. Diese MH dienten hauptsächlich zur Lagerung von Zündern, die Bauten sind daher auch als Zünderhäuser bezeichnet worden.
Mit 80 Exemplaren war die Anzahl der großen Munitionshäuser deutlich höher. In diesen wurde die Munition mit größerer Sprengkraft eingelagert. Hiervon sind in Lehre zwei verschiedene Bauweisen aufzufinden. Die Mehrzahl der noch heute existierenden Bauten ist innen und außen in rechtwinkeliger Form recht schlicht ausgeführt.
Im östlichen Gebiet und am nördlichen Rand findet man mehrere MH mit deutlich aufwendigerer Konstruktion. Die Decke besteht aus einem mehrteiligen Kreuzgewölbe. Auch die Außenwände mußten zur Aufnahme der Decke dieser Form folgen. Zusätzlich sorgen außen an den Seiten und Ecken mehrere massive Abstützungen für die Stabilität des Bauwerks. Anscheinend ist ab MH Nr. 63 in dieser Form gebaut worden. Die Bauform mit Gewölbedecke stammte aus den 1920er Jahren, die rechteckige Form wurde in den 1930er Jahren entwickelt. Es erscheint heute ungewöhnlich, daß man anhand der Bezifferung jüngere Bunker nach älteren Plänen errichtet hatte.
Alle MH sollten grundsätzlich eine Überdeckung mit Erdboden erhalten, die zu bepflanzen war. Die Erde diente als zusätzlicher Schutz, die Bepflanzung sollte die Bauten gegen Fliegersicht abschirmen. Es bekamen nicht alle Bunker die Erdüberdeckung, auch die Bepflanzung ist nicht mehr in allen Fällen durchgeführt worden.
Ergänzend zu den vorgenannten kamen in der Muna Lehre 5 kleine Infanterie-Patronenhäuser hinzu. Diese dienten hauptsächlich der Lagerung von Patronen für Handfeuerwaffen. Abgesetzt in der Nordostecke gab es einen Nebelschuppen für die Aufbewahrung von Mitteln zur Erzeugung künstlichen Nebels.

Entsprechend der Gefährdung der Muna durch Brände, insbesondere mit der vorhandenen dichten Vegetation, hat man über das gesamte Gebiet verteilt 11 Löschwasserzisternen gebaut. Ergänzend kamen 9 Feuerlöschgerätehäuser hinzu. Außerdem durchziehen einige natürliche kleinere Wasserläufe das Areal.
Der eingangs erwähnte Gleisanschluß verband ab 1935 die HMa über den Bahnhof Lehre mit dem Eisenbahnnetz. Bereits in der Aufbauphase war die Anbindung erforderlich, um benötigte Baumaterialien heranzuführen. Für den laufenden Betrieb der Muna ist die Eisenbahn wichtigstes Transportmittel gewesen. Innerhalb der Liegenschaft verzweigten sich die Gleise umfangreich und schlossen so viele Bauten direkt an. Im Nordwesten stand ein Lokschuppen, in dem die Wehrmachts-eigenen Diesellokomotiven untergestellt werden konnten. Ab 1935 stand hier eine Rangierlok vom Typ Deutz OMZ 130 R mit 130 PS im Einsatz. Sie wurde später an die Muna Hänigsen abgegeben. 1940 kam in Lehre eine 360 PS starke Jung WR 360 C 14 hinzu, bekannt als V36. Zumindest zeitweilig gab es sogar eine planmäßige Zugverbindung von Braunschweig Hauptbahnhof bis zur „Station Kampstüh“. Darüber brachte man montags bis samstags Arbeitskräfte direkt in die Muna.
Südlich außerhalb lag beim Hülsenberg in einer vormaligen Sandgrube der Brandplatz der HMa. Hier sind Chargen durch Abbrennen oder Sprengen vernichtet worden, die nicht aufgearbeitet werden konnten.

Die Bauarbeiten zur Errichtung der Anstalt starteten gleich nach dem Ankauf des Geländes im Jahr 1934. Im Oktober wurde die Einzäunung des Gebietes vollendet. Laut einer Meldung vom Mai 1937 waren zu dem Zeitpunkt zwei Drittel der Anlage fertiggestellt. Eine Betriebsaufnahme soll allerdings schon im Vorjahr erfolgt sein.
Überliefert ist, daß in Lehre Munition unterschiedlichster Kaliber gefertigt worden sein soll. Von kleinen Patronen für Infanteriewaffen über größere Panzergranaten bis zu Artillerie-Granaten des Kalibers 38 cm. Anhand der Bestimmung der HMa Lehre für die Aufarbeitung von Granaten- und Kartuschenhülsen der Kaliber 10 und 15 cm ist klar, daß auch diese Größe hier verarbeitet wurde. Außerdem kam die Produktion von Panzerabwehrminen hinzu.

Für die Gemeinde Lehre entwickelte sich die Muna schnell zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Bereits die erforderlichen Bauarbeiten brachten Aufträge für in der Umgebung ansässige Firmen. Im Februar 1937 ist 1 km südlich von Lehre ein Barackenlager für den Reichsarbeitsdienst errichtet worden. Dort hat man zunächst beim Aufbau der HMa beschäftigte Arbeitsmänner der RAD-Abteilung 4/184 untergebracht. Vor dem Krieg führte die Bewachung der Munitionsanstalt eine zivile Wach- und Schließgesellschaft durch. Ab Kriegsbeginn ging diese Aufgabe auf lebensältere Soldaten des Landesschützen-Bataillons 708 über, welche nun im RAD-Lager ihre Bleibe bekamen.
In der Munitionsanstalt entstanden zahlreiche neue Arbeitsplätze. So konnten Kräfte aus dem näheren und weiteren Umfeld hier eine Beschäftigung finden. Mit Steigerung der Produktion war die für den Betrieb benötigte Kopfzahl lokal nicht mehr abdeckbar. Man hat nun Deutsche aus anderen Regionen zur Arbeit in Lehre dienstverpflichtet, hauptsächlich Frauen. Zu deren Unterbringung entstand direkt am Westrand neben der Muna das sogenannte Frauenlager, ausgestattet mit zirka 15 hölzernen Wohn- und Funktionsbaracken unterschiedlicher Größe.
Nach Beginn des II. Weltkrieges entwickelten sich die Umstände gegensätzlich. Deutsche Männer sind nun vermehrt zum Wehrdienst eingezogen worden. Gleichzeitig mußte man die Munitionsproduktion gravierend steigern. Es wurden nun aus Ländern, in denen die Wehrmacht einmarschiert war, Arbeitskräfte angeworben. Zunächst gelang das noch auf freiwilliger Basis, später hat man immer mehr Zwang ausgeübt. Dokumentiert ist die Zwangsarbeit von 100 Frauen aus der Sowjetunion. Entsprechend der Rassenideologie der Nationalsozialisten hatten diese die gefährlichen Arbeiten ausführen. Zum Beispiel wurden sie ohne Schutz den Chemikalien in der Munitionsproduktion ausgesetzt.
Südwestlich des Frauenlagers ist ein weiteres Barackenlager aufgebaut worden, daß sich in zwei räumlich getrennte Objekte aufteilte. Darin betrieb ab Herbst 1941 das Stalag XI B, Fallingbostel ein Außenkommando. Es waren dort sowjetische Kriegsgefangene untergebracht. Bis kurz vor Kriegsende sind ständig durchschnittlich etwa 250 sehr schlecht versorgte Soldaten der Roten Armee in der Muna eingesetzt gewesen. Deren Bewachung führten wieder die Landesschützen aus dem RAD-Lager durch.
Überliefert sind außergewöhnliche Maßnahmen gegen den Mangel an Arbeitskräften im Sommer 1943. Es wurden nun aus dem Reservelazarett Königslutter Soldaten mit Verletzungen, die eine Tätigkeit in der Munitionsproduktion zuließen, zur Arbeit in der Muna herangezogen, bezeichnet als Kiefer-Kranke. Und man hat hier Schüler von Braunschweiger Gymnasien nach der Schule pro Woche vier Stunden im „kriegswichtigen Einsatz“ beschäftigt.

Im Dezember 1944 begann für die Muna Lehre eine sehr spezielle und gefährliche Phase. Zu der Zeit bewegte sich die Ostfront stetig auf das Deutsche Reich zu. Man begann mit der Evakuierung von Wehrmaterial Richtung Westen, das dem Gegner nicht in die Hände fallen sollte. In dem Zusammenhang wurden bis Februar 1945 7.000 Behälter mit den Kampfstoffen Lost und Tabun von einer Fabrik in Kattowitz/Polen auf der Schiene nach Lehre transportiert. Eine Meldung der Wehrmacht besagt, daß am 20. März 6.105 t Giftgasmunition in der HMa lagerten. Die Masse dieser Stoffe blieb bis zum Kriegsende hier deponiert, lediglich geringe Teile sollen von der Wehrmacht noch fortgeschafft worden sein.

Grundsätzlich bestand für jede Munitionsanstalt ein Befehl, die Munitionsbestände bei Annäherung des Feindes zu vernichten. In Lehre fand jedoch nichts Entsprechendes statt, vermutlich verhinderten die eingelagerten Kampfstoffbestände diese Vorhaben. Anfang April 1944 hat man die sowjetischen Kriegsgefangenen abtransportiert. Kurz vor dem Eintreffen der Alliierten zog sich das deutsche Militär weitgehend aus der Muna zurück, eine Bewachung fand nicht mehr statt. Einwohner aus der Umgebung nutzten die Gelegenheit und plünderten die Muna.

Wie auch im Umfeld anderer Munitionsanstalten und Pulverfabriken, wird vor Ort gerne behauptet, daß die Muna wegen ihrer perfekten Tarnung von den Alliierten nicht entdeckt und daher auch nicht bombardiert wurde. Das ist jedoch falsch. Den Alliierten war die Existenz dieser und weiterer Anlagen durch intensive Luftaufklärung sehr wohl bekannt. Gezielte Luftangriffe auf die HMa sind jedoch nicht durchgeführt worden. Dieser Umstand ist bei den meisten vergleichbaren Anlagen gegeben gewesen. Die Priorität bei Bombenangriffen lag auf Verkehrs-Infrastruktur und Industrie.

Am Abend des 11. April 1945 wird der Ort Lehre von Soldaten der 5. US-Panzerdivision erreicht. Am Folgetag können amerikanische Truppen die Heeres-Munitionsanstalt kampflos besetzen, damit endete der II. Weltkrieg für die Gegend.

 Ab 1945: 
Die US-Truppen blieben nur kurze Zeit in Lehre. Das Gebiet gehörte zur Britischen Besatzungszone, dementsprechend erfolgte im Juni 1945 die Übergabe an die British Army. Diese stand nun vor der großen Aufgabe, die Demilitarisierung der Muna Lehre durchzuführen.
Zunächst nutzten sie das Objekt allerdings als Sammellager für Kampfstoffmunition aus anderen Standorten. Damit stieg die Menge der gefährlichen Güter noch an. Seinerzeit machte man sich wenig Gedanken über eine fachgerechte Entsorgung der Giftstoffe. Die Kampfstoffe in Behältern und Granaten wurden bis Herbst 1949 mit Zügen nach Emden transportiert und von dort auf Schiffen zu Versenkungsgebieten in der Nordsee gebracht. Das Problem sollte damit erledigt sein. Als Folge liegen noch heute gefährliche Giftstoffe auf dem Meeresgrund, die durch Verrosten der Behälter freigesetzt werden.
Innerhalb der Muna Lehre lief bis Ende der 1940er Jahre die Demontage von Anlagen zur Munitionsproduktion und die Bergung von Explosivstoffen. Für die Arbeiten setzten die Briten deutsche Kräfte ein. Am 19. Mai 1947 kam es dabei zu einem schweren Unglück. Das Munitionsarbeitshaus 1 explodierte, zwölf Menschen verloren ihr Leben, darunter ein britischer Besatzungssoldat.
Den umfangreichen Waldbestand requirierten die Briten. Als Reparationsleistung fällten sie auf 180 ha den größten Teil der Bäume und brachten das Holz nach Großbritannien, zur Verwendung im Bergbau. 1949 sollte die deutsche Forstverwaltung eine Wiederaufforstung beginnen.

Die Briten richteten etwa einen Kilometer nordöstlich außerhalb der HMa im Jagen 48 den Sprengplatz Neue Wiese ein. Dort hat man in größerem Umfang aufgefundene Munition vernichtet. Der Transport von der Anstalt zum Platz erfolgte über eine eigens verlegte Schmalspurbahn. Eine seinerzeit übliche Entsorgung war das Aufschichten und Sprengen der Kampfmittel. Dabei ist stets auch Munition fortgeschleudert worden, ohne zu explodieren. Dementsprechend entstanden bei den Aktionen Rüstungsaltlasten, deren Bereinigung bis in die Gegenwart andauert. Die Nutzung des Sprengplatzes endete 1951.
Ursprünglich hatten die Alliierten geplant, die Muna am Ende der Aufräumarbeiten abzureißen. Dazu kam es jedoch nicht. Die vorhandene Infrastruktur sollte nun friedlichen Zwecken dienen. Im Februar 1951 verließen die Briten die Liegenschaft, am 1. März erfolgte die Übergabe an die deutschen Behörden.

Die vorherigen Arbeitslager westlich außerhalb der Muna hat man unmittelbar nach dem Krieg zunächst als Unterkunft für Displaced Persons (DP-Camp) verwendet. 1946 sind einige Baracken abgebaut worden. Im Frauenlager blieben mehrere Baracken stehen. Bis 1960 wurde darin ein Altersheim betrieben. Anschließend erwarb ein Bauunternehmen aus Braunschweig das Objekt und brachte darin italienische Gastarbeiter unter. Allerdings stellten sich deren Lebensverhältnisse im Lager schon nach kurzer Zeit als untragbar heraus. Anscheinend bald danach erfolgte der Abriß der Baracken. In den 1980er Jahren hat eine rechtsextreme Gruppierung das frühere Frauenlager für Wehrsport-Übungen genutzt.

Am 1. März 1951 ging die Liegenschaft Lehre an die Bundesvermögensverwaltung über. Diese teilte das Gelände für mehrere Verwendungen auf. In den Gebäuden des Wohngebiets der HMa konnten die Wohnungen problemlos an zivile Nutzer vermietet werden. Die diversen Lagerhäuser am Westrand der Anstalt sollten gewerblichen Zwecken dienen, unter anderem richtete hier die Volkswagen AG ein Teilelager ein. Für den Bereich mit der Kommandantur und umliegenden Bauten stand die Übergabe an den gerade in Aufstellung befindlichen Bundesgrenzschutz (BGS) an. Die restliche Fläche fiel an die Forstverwaltung Braunschweig.
Die Aufstellung des BGS erfolgte im April 1951. Im folgenden Monat verlegten die ersten Einheiten in ihre eingeplanten Standorte. Die Siegfried-Kaserne in Braunschweig wurde zur Heimat der Grenzschutzabteilung Nord III. Eine Hundertschaft der Abteilung brachte man zunächst in der Muna Lehre unter. Eine Begründung ist nicht überliefert, möglicherweise war die Unterbringungskapazität in der braunschweigischen Kaserne noch nicht ausreichend. Wann die Lehrter Grenzschützer in die Siegfried-Kaserne umzogen, ist nicht überliefert.

Nach Aufstellung der Bundeswehr ist diese ab 1. Januar 1957 weiterer Nutzer in der Liegenschaft geworden. Im Norden hat man eine Fläche von etwa 44 ha mit einem neuen Zaun vom Rest abgetrennt, um in dem Bereich die Standortmunitionsniederlage 231/2 für die Garnisonen Braunschweig und Wolfenbüttel einzurichten. Laut Altlasten-Gutachten sind 17 große und 2 kleine Bunker von der Bundeswehr für Munition genutzt worden zuzüglich 4 Bunker für eine Kampfmittelbeseitigungs-Firma. Das ehemalige Lagerhaus 18 wurde zum Wach- und Bereitschaftsgebäude umgebaut. Innerhalb der Muna führte vom Süden eine Straße zur StOMunNdlg. Die Einfahrt erfolgte durch ein Tor im südlichen Zaun, nahe LH18.
Für einen begrenzten Zeitraum ist Lehre auch Bundeswehr-Garnison gewesen. Belegt ist, daß am 30. März 1964 die Ausbildungskompanie 1/1 von der Gneisenau-Kaserne in Wolfenbüttel nach Lehre verlegte. Die Einheit führte die drei Monate dauernde allgemeine Grundausbildung von Rekruten für die 1. Panzergrenadierdivision durch. Vermutlich konnten für die infanteristische Ausbildung Teile des Geländes in der Munitionsanstalt genutzt werden. Zur Unterbringung hat man die ehemalige Kommandantur mit benachbartem Gebäude herangezogen. Weitere Funktionsbauten im vorderen Bereich der Muna übernahm ebenfalls die Bundeswehr. Am 2. Mai 1969 verlegte die AusbKp zurück nach Wolfenbüttel. Ob es weitere Einheiten in Lehre gab, ist nicht bekannt. Vermutlich endete die Nutzung als Kaserne zu der Zeit.
Die alten Munitionsbunker in der Munitionsniederlage wollte die Bundeswehr nicht dauerhaft nutzen. Wahrscheinlich sprachen bauliche Mängel dagegen. 1976 wurde bei Wendeburg als zweite für die beiden genannten Garnisonen die StOMunNdlg 231/3 zusätzlich in Betrieb genommen. Dort standen 55 Munitionslagerhäuser zur Verfügung, aufgeteilt auf die Typen 14x MLH 25 und 41x MLH 50. Die Zahlen geben die Nutzfläche in Quadratmetern an.
Ende der 1980er Jahre begann in Lehre der Aufbau einer neuen Munitionsniederlage auf einer Teilfläche der bisherigen. Diese dehnte sich über nur noch 11 ha aus. Darauf entstanden in zwei Reihen insgesamt 21 Munitionslagerhäuser der moderneren Bauart Stradley. Diese verfügen an der Vorderseite über ein breites Schiebetor, durch das größere Umschlaggeräte einfahren konnten. Die Bunker teilen sich auf in vermutlich 6x MLH 30 und 15x MLH 60. Der Zeitpunkt der Fertigstellung fiel mit dem Ende des Kalten Krieges zusammen. Eine Einlagerung von Munition in der Nähe der Verbände hat man schon bald aufgegeben. Möglicherweise ist daher in der neuen StOMunNdlg keine Munition mehr eingelagert worden.

1971 richtete die in Berlin ansässige Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) im südöstlichen Bereich der Muna das Freiversuchsgelände Lehre-Kampstüh ein. Anfangs war eine Ausdehnung über fast ein Drittel der gesamten Muna gegeben.
Besonders bemerkenswerte Untersuchungen der BAM sind ab 1978 die Prüfungen der Sicherheit von Transportbehältern für Atommüll gewesen. Unter anderem führte man Fallversuche aus unterschiedlichen Höhen durch. Dazu stand auf dem Gelände zwischen den früheren Munitionshäusern 74 und 75 ein 30 m hoher Stahlgitterturm, der bis zu 100 t tragen konnte. Für noch größere Höhen stellten die Heeresflieger der Bundeswehr aus Bückeburg einen großen Transporthubschrauber vom Typ CH-53G ab. Damit wurden Atommüllbehälter aus bis zu 200 m Höhe abgeworfen. Auch Brandversuche konnten hier an den Behältern durchgeführt werden. MH75 nutzte man bei den Versuchen als Beobachtungsbunker.
In den 2000er Jahren gab die BAM die Nutzung der Versuchsanlage in Lehre auf. Die Bundesanstalt konzentrierte ihre Versuche im brandenburgischen Horstwalde. In Lehre übernahm die Braunschweiger Flammenfilter GmbH das Objekt, die Fläche wurde auf nur noch 12 ha reduziert.
Im Jahr 2012 kaufte ein Investor aus der Region eine Fläche von 30 ha am Westrand der HMa. In diesem Gebiet stehen die diversen Lager- und Funktionsgebäude, welche fortlaufend gewerblich genutzt werden. Im gleichen Jahr sind die meisten Bauwerke der Munitionsanstalt unter Denkmalschutz gestellt worden.

Alte Munition sorgt in und bei der Muna Lehre bis in die Gegenwart für Probleme. Es fanden in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach Kampfmittelsondierungen statt. Dabei konnten im Laufe der Jahre tausende Kampfmittel aller Sorten geborgen werden. Diese lagen über die Fläche verteilt. Es muß demnach in der ersten Nachkriegszeit eine unkontrollierte Entsorgung von Munition und Explosivstoffen vermutlich durch vergraben erfolgt sein. Eine besondere Gefahr wurde im Jahr 1980 deutlich. Schüler hatten im Gelände eine Lost-Granate ausgegraben und sich damit schwer verletzt. Der niedersächsische Altlastenbericht von 1997 nannte weiteren Untersuchungs- und Sicherungsbedarf. Entsprechende Arbeiten hat man durchgeführt, inzwischen gilt die gesamte Liegenschaft als kampfmittelfrei. Aktuell wird der frühere Sprengplatz Neue Wiese saniert. Dieses soll spätestens 2025 vollendet werden.

Der größte Teil der Munitionsanstalt ging 2014 in den Besitz der DBU Naturerbe GmbH über. Es folgte der Abriß mehrerer Bunker. Einige blieben als Fledermaus-Quartiere erhalten. So stehen heute von ursprünglich 12 kleinen Munitionshäusern noch 4, und von 80 großen Munitionshäusern noch 27, insgesamt also ein Drittel. Das Areal ist als „Naturwaldreservat Kampstüh“ von besonderer Bedeutung für den Naturschutz.

 Zustand: 
Die Heeres-Munitionsanstalt Lehre ist von den zugänglichen Objekten dieser Kategorie, im auf dieser Website behandelten Gebiet, die interessanteste und besterhaltene. Viele Bauwerke aus der Ursprungszeit sind aufzufinden, meist im weitgehenden Originalzustand. Durch die heute sehr üppige Vegetation ist allerdings vieles nur noch eingeschränkt erkennbar. Die Fotos auf dieser Seite zeigen die sehenswerten Objekte.
Bemerkenswert ist die Standortmunitionsniederlage der Bundeswehr im Nordosten. Sie ist vollständig erhalten, und ein gutes Beispiel für die Phase des Kalten Krieges.

 Zugang: 
Inzwischen kann der größte Teil des Areals durchwandert werden. Das ehemalige BAM-Betriebsgelände im Südosten und die jüngere StOMunNdlg der Bundeswehr im Nordosten darf man dagegen nicht betreten.

 Hinweis: 
Vor Ort werden Führungen durch die Anlage angeboten. Informationen darüber sind auf der Website der Gemeinde Lehre zu finden.

In diesem Buch widmet sich ein großer Teil der Geschichte der Munitionsanstalt:
Titel: „Volksgenossen, die Fahnen raus!“
Autoren: Uwe Otte, Stefan Heinecke, Bettina Köchling

Blick aus der Vogelperspektive mit Google Maps:
Google Maps

Fotos:

Haupteinfahrt
Die Haupteinfahrt zur Muna Lehre ist in der Südwestecke der Liegenschaft angesiedelt.

Wachgebäude
Das Wachgebäude wirkt mit dem Flachdach moderner, entstand aber in dieser Form bereits in den 1930er Jahren.

Wohnhaus
Direkt hinter dem Tor befindet sich das Wohngebiet für das Führungspersonal mit Familien.

Wohnhaus
Eines der fünf Gebäude ist kleiner ausgeführt.

Wohnhaus
Das westlichste steht etwas abgesetzt, hier wohnten die Offiziere der Dienststelle.

Schuppen
Mehrere größere Schuppen ergänzen das Wohngebiet.

Tor
Durch dieses innere Tor geht es weiter in das Verwaltungsgebiet.

Nebentor
Es gibt mehrere Nebentore zur Muna. Dieses am Westrand war die kürzeste Verbindung von den Arbeitslagern.

Kommandantur
Die ehemalige Kommandantur der Muna Lehre.

Kommandantur
Das Gebäude ist eines von wenigen zweigeschossigen.

Luftschutzraum
Wegweiser zu einem Luftschutzraum im Keller der Kommandantur.

Unterkunft
Nebenan steht eine Unterkunft.

Heizwerk
Das frühere Heizwerk der Muna.

Kohlenschuppen
Daran schließt der Kohlenschuppen an.

Heizwerk
Hier ein kleineres zusätzliches Heizwerk für den in der Hülsenreinigung erhöhten Bedarf.

Trafostation
An der Einfahrt ist die Trafostation zu finden, für die Versorgung der Anlage aus dem öffentlichen Stromnetz.

Garagen
An drei Seiten eines Hofes stehen Funktionsgebäude. Hier die Garagen.

Werkstatt
An der rechten Seite die Werkstatt.

Öllager
An der linken Seite das Lager für feuergefährliche Stoffe, kurz Öllager.

Wasserwerk
Dieser Bau diente als Wasserwerk.

Wasserwerk
An der Tür ein Schild „Betriebsraum StOV“, Hinweis auf die Nutzung durch die Bundeswehr.

Kläranlage
Nördlich der Arbeitshäuser befand sich die Kläranlage für die Abwässer der HMa. Der helle Bau ist jüngeren Datums.

MAH1
In Blickrichtung stand das Munitionsarbeitshaus 1. Es wurde bei einem Explosionsunglück 1947 zerstört und später komplett abgetragen.

MAH2
Die weiteren Munitionsarbeitshäuser zeigen bis heute äußerlich ihre ursprüngliche Form. Hier das MAH2.

MAH2
Blick von der anderen Seite.

MAH3
Hier der südliche Giebel vom MAH3.

MAH3
An der Seite ist die originale Beschriftung erhalten.

MAH4
Das Munitionsarbeitshaus 4.

MAH5
Und als letztes das MAH5.

MAH5
An einem der Giebel ist jeweils ein niedrigerer Flügel angebaut, in dem sich unter anderem die Sanitärräume befanden.

Hülsenreinigung
Das Gebäude der früheren Hülsenreinigung.

Hülsenreinigung
Darin fand die Aufarbeitung abgeschossener Granaten- und Kartuschenhülsen statt.

Gemeinschaftsgebäude
Das große Gemeinschaftshaus 1 steht südlich der Arbeitshäuser.

Gemeinschaftsgebäude
GH1 wurde auch Wohlfahrtsgebäude genannt.

LH1
Lagerhaus LH1 mit 500 m² Nutzfläche in der langen Bauform.

LH2
Dagegen zeigt das LH2 mit ebenfalls 500 m² einen annähernd quadratischen Grundriß.

LH3
LH3 ist identisch zum LH2.

LH3
Hier eine originale Beschriftung.

LH10
Auch das Lagerhaus 10 hat die gleiche Form wie LH2 und LH3.

LH4
Das große Lagerhaus 4 verfügt über 1.000 m² Nutzfläche.

LH4
In der ersten Zeit hat man diese Größe zweigeschossig gebaut.

LH4
Vor dem Bau eine Verladerampe und Reste eines Anschlußgleises.

LH4
Hier ist die alte Beschriftung LH4 sehr verwittert.

LH4
Die zweigeschossigen Lagerhäuser sind unterkellert.

LH4
Das ausgeblichene Schild wies auf einen Luftschutzraum im Keller hin.

LH5
Das LH5 in gleicher Form und Größe.

LH5
Über dem Tor blaß die alte Beschriftung LH5.
LH5
Die weißen Streifen markieren einen Luftschutzraum im Keller.
LH6
Dieser Blick zeigt einen Teil der Rückseite von Lagerhaus 6.
LH21
Später wurden Lagerhäuser mit 1.000 m² nur noch eingeschossig gebaut, hier LH21.
LH21
Diese Bauten sind mit 70 m sehr lang.
LH21
Hier wieder eine historische Beschriftung.
LH25
Bis 2012 stand am Nordrand das baugleiche LH25.
LH25
Heute ist der Standplatz abgeräumt.
Lagerschuppen
Nahe dem LH25 findet man diese Reihe mit Betonsockeln. Vermutlich von einem provisorischen Lagerschuppen.
MH1
Das Munitionshaus 1 ist vom kleinen Typ mit lediglich 50 m² Nutzfläche.
MH1
Es verfügt über nur einen Eingang.
MH1
Über der Tür die historische Beschriftung.
MH49
Am ebenfalls kleinen MH49 ist die Erdüberdeckung entfernt.
MH51
Die kleinen Munitionshäuser dienten hauptsächlich zur Lagerung von Zündern.
MH51
Der Eingang des MH51.
MH51
Blick in den Innenraum mit seinen 50 m² Nutzfläche.
MH2
MH2 ist vom Typ Großes Munitionshaus, mit 200 m² Nutzfläche.
MH2
Der linke Eingang.
MH2
Der rechte Eingang.
MH4
Nicht weit entfernt steht das baugleiche MH4.
MH28
Innerhalb der Standortmunitionsniederlage der Bundeswehr ist das MH28 zu finden.
MH33
An einigen Munitionshäusern hat man die Eingänge mit Erde angeschüttet.
MH57
Auch bei mehreren großen Munitionshäusern wurde die Erdüberdeckung entfernt. Hier MH57.
MH53
Der linke Eingang von MH53.
MH53
Der rechte Eingang von MH53.
MH55
Nahe der vier Ecken der Bauten stehen Belüftungsschächte.
MH58
Ein Eingang des MH58.
MH57
In der Nische Schalter und Sicherungen für die innere Beleuchtung.
MH53
Blick in den Innenraum von MH53.
MH57
Die Nutzfläche beträgt 200 m².
MH57
An der Wand die historische Beschriftung „Zulässige Belastung 5000 kg/m²“.
MH90
Die zweite Bauart der Großen Munitionshäuser war mit einem Gewölbedach ausgestattet, hier MH90.
MH92
Baugleich das MH92, es steht in der StOMunNdlg.
MH91
Durch die Gewölbedecke sind diese Bauten fast 1 m höher, als die anderen Munitionshäuser.
MH81
Auch von diesem Bautyp gibt es Exemplare, bei denen die Erdüberdeckung entfernt wurde. Hier MH81.
MH81
Die Seitenwände mußten der Gewölbeform folgen.
MH81
An den Ecken massive Abstützungen, um das Gewicht der Decke zu tragen.
MH81
Auch an den Seiten sind für die Statik hervorstehende Abstützungen erforderlich.
MH74
Drei dieser Munitionshäuser erhielten ca. 2010 einen Käfig mit Blechdach, hier MH74.
MH71
Die Seitenwände der Eingänge stehen heraus.
MH71
Hier ebenso die seitlichen Abstützungen.
MH71
Ein Eingang vom MH71.
MH74
Links in der Wand ein weiteres Erkennungsmerkmal der Gewölbe-MH. Es sind dort zwei Nischen für Anschlüsse vorhanden.
Erdwälle
Links und rechts sind größere Erdwälle zu erkennen, sie schirmten die einzelnen Bereiche mit den Munitionshäusern voneinander ab.
Zisterne
Mehrere Löschwasserzisternen waren über die gesamte Muna verteilt.
Zisterne
Eine weitere Zisterne, nahe MH1.
Feuerlöschschuppen
Nur innerhalb der StOMunNdlg der Bundeswehr blieb ein Feuerlöschgeräteschuppen stehen.
Feuerlöschschuppen
Im Hintergrund ein weiterer Geräteschuppen, inzwischen abgerissen.
Schienen
Vereinzelt sind in der Muna noch Schienen des früher umfangreichen Gleisnetzes zu finden.
Kopframpe
Dieses ist eine Kopframpe zur Verladung auf die Eisenbahn gewesen.
Splitterschutzzelle
Es stehen mehrere Splitterschutzzellen in der Muna.
Splitterschutzzelle
In anderen vergleichbaren Anlagen sind die nur selten zu finden.
Splitterschutzzelle
Hier beim Munitionsarbeitshaus 5.
Splitterschutzzelle
Im Hintergrund war früher die Kläranlage der HMa.
Splitterschutzzelle
Ein weiteres Exemplar steht am westlichen Nebentor.
StOMunNdlg 231/2 alt:
Tor
In der Bildmitte befand sich früher das Tor zur alten StOMunNdlg der Bundeswehr.
LH18
Das Foto von 1966 zeigt das LH18, welches zum Wach- und Bereitschaftsgebäude umgebaut wurde.
LH18
Der Standplatz der Wache ist Anfang der 2000er Jahre noch deutlicher zu erkennen.
LH18
Heute wird die Bodenplatte von der Vegetation verdeckt. Hinten steht ein alter Hydrant.
Hydrant
Der Hydrant aus der Nähe.
StOMunNdlg 231/2 neu:
Einfahrt
Die jüngere StOMunNdlg bekam eine separate Einfahrt am Ostrand der Muna.
Wache
Dahinter das Wachgebäude.
MLH
Die moderneren Munitionslagerhäuser stehen in zwei Reihen.
MLH
Hier ein Munitionslagerhaus der Bauart Stradley mit 60 m² Nutzfläche.
MLH
Daneben das baugleiche MLH 60 Nr. 12.
BAM: Arbeitslager: Sonstiges:
BAM
Heute ist der verbliebene Bereich der Materialprüfung weiterhin von der Muna abgetrennt.
Arbeitslager
Am Westrand außerhalb der Munitionsanstalt befand sich das Arbeitslager.
Löschwasserbecken
Das ehemalige Löschwasserbecken blieb erhalten.
Splitterschutzzelle
Und wieder ist in dem Objekt eine Splitterschutzzelle zu finden.
V36
Die in der Muna Lehre eingesetzte Diesellok vom Typ V36 existiert noch, sie gehört heute der Dampfbahn Fränkische Schweiz in Bayern.

Rot: der Außenzaun der Muna Lehre.
Blau: der Zaun der ersten StOMunNdlg der Bundeswehr, gelb: der Zaun der jüngeren StOMunNdlg.
Karte
Maßstab

Quellenangabe:
- Niedersächsisches Umweltministerium: Gefährdungsabschätzung von Rüstungsaltlasten in Niedersachsen
- Uwe Otte, Stefan Heinecke, Bettina Köchling: „Volksgenossen, die Fahnen raus!“
- Altlasten-Gutachten Muna Lehre 1990
- https://basisgruppelehre.wordpress.com/rustungsaltlasten-in-lehre/
- Wehrmacht HDv 454/1 - Grundsätze für das Bauen von Munitionsanstalten
- https://www.sachsenschiene.net/bunker/sys/typ_bu5.htm
- https://www.hgli.lima-city.de/Muna.htm
- BGS: Die Geschichte des Grenzschutzkommandos Nord
- Bundeswehr: 400 Jahre Garnison Wolfenbüttel 1589-1989
- BAM - Forschungsbericht: Klassifizierung und Sicherheitsreserven von Transportbehältern für radioaktive Stoffe
- https://www.researchgate.net/publication/228746543_Test_Facilities_for_Radioactive_Materials_Transport_Packagings_BAM_Germany
- N. Giese
- U. Otte
 
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