Rubrik: Luftabwehr | Translation: |
Eine aktive Hawk-Stellung |
Relikte
des Kalten Krieges: Grundsätzliches über die Elemente und das Zusammenwirken im NATO-Luftverteidigungsgürtel ist auf der Themenseite nachzulesen. Über Technik, Stellungen und Verbände des FlaRak-Systems Hawk berichtet eine weitere Seite. Die hier gezeigten Bilder stammen von der niederländischen Hawk-Stellung der
326 Squadron, 3. Groep Geleide Wapens (GGW). Verband und Einheit hatten
ihre Unterkünfte in einer Kaserne in Blomberg (NRW). Die Einsatzstellung
der 326 Sqn befand sich auf dem Berg Preußische Velmerstot, südlich der
Stadt Horn-Bad Meinberg in Nordrhein-Westfalen gelegen. Er ist die höchste
Erhebung des Eggegebirges, seine Gipfelhöhe beträgt 468 m. Die FlaRak-Stellung
war direkt auf dem Gipfel eingerichtet und hatte von daher perfekte Bedingungen
für die Radargeräte. Die Stellung Velmerstot wurde am 1. August 1964 von der C-Squadron,
3. GGW bezogen. Damit gehörte sie, zusammen mit Laatzen, zu den ersten
Hawk-Stellungen, die von den Niederländern in Betrieb genommen worden
sind. Anfangs kam auch die D-Squadron der 3. GGW hier mit unter. Diese
konnte im Folgejahr nach Schwelentrup verlegen. Im September 1965 bekam
das Objekt Velmerstot den operationellen Status. Zu der Zeit wurde bei
den niederländischen FlaRak-Einheiten ein neues Nummernsystem eingeführt,
Die C-Squadron hieß fortan 326 Squadron. Am 4. März 1968 ereignete sich ein Brandunglück in der Stellung. Ursache war ein überhitzter elektrischer Ofen in einem Magazin. Dabei ist diverses Material zerstört worden, darunter ein Radar, ein Verladefahrzeug und der komplette Ersatzteilbestand der Squadron. Daraufhin wurde entschieden, die für die 503 Sqn in Steyerberg vorgesehene Ausrüstung nach Velmerstot abzugeben. Aus finanziellen Gründen entschied die Niederländische Regierung nun, die 503 Sqn nicht mehr aufzustellen. Die baulich fertiggestellte Stellung Steyerberg ist nie bezogen worden - eine Folge des Brandes auf der Velmerstot! Bis in die zweite Hälfte der 1980er Jahre stand die 326 Sqn
auf dem Berg zur Luftverteidigung bereit. Dann wurde eine grundlegende
Veränderung angestoßen. Die Einheit verlegte von August 1987 bis März
1990 in die vormals belgische Hawk-Stellung Willebadessen. In dieser
Zeit ist Velmerstot für das neue FlaRak-System Patriot umgebaut worden.
Am 1. April 1990 konnte die 326 Sqn wieder auf die Preußische Velmerstot
ziehen und nun den Betrieb mit Patriot aufnehmen. Das FlaRak-System Hawk: Es gab im Laufe der jahrzehntelangen Nutzungszeit mehrere Kampfwertsteigerungen. Die Grundlegendste fand zwischen Februar 1975 und Oktober 1978 statt. In diesem HELIP genannten Programm wurde die Leistung des Systems gravierend verbessert; seitdem ist es als „Improved Hawk“ bezeichnet worden. Der Flugköper trug ab da die Kennung MIM-23 B. Die Reichweite lag nun bei 40 km und die größte Höhe bei 17.700 m. Als Höchstgeschwindigkeit konnte jetzt 900 m/s erreicht werden. Die Abmessungen des Flugkörpers blieben fast unverändert. Sein Gewicht stieg auf 635 kg. Der neue Gefechtskopf trug 75 kg und erzeugte 16.000 Splitter. Eine FlaRak-Einheit war im Regelfall in zwei voneinander unabhängig
operierende Abschußgruppen zu je drei Startgeräten gegliedert. Dadurch
konnten zwei Ziele gleichzeitig bekämpft werden. Die nachfolgende Auflistung nennt die wesentlichen Bestandteile des Systems Hawk. Sie bezieht sich auf den Stand Ende der 1970er Jahre. Die meisten Komponenten sind auf den Bildern rechts abgebildet. Die drei wichtigsten Teile der Batterieführung im Einzelnen:
Jeder Einheit standen fünf Radargeräte zur Verfügung:
Folgendes stand für die eigentlichen Raketen bereit:
Schließlich ist noch der auf einem weiteren Anhänger befindliche Prüfstand AN/MSM-43 zum Testen der Flugkörper zu erwähnen. Er wurde allerdings nur bis zum Programm HELIP genutzt. |
Blick
aus der Vogelperspektive mit Google Maps: Fotos:
Die folgenden Bilder entstanden 1978/79. Sie wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Hans Jellema.
-#10- Anhänger Pallet beladen mit drei Raketen. |
Quellenangabe: - Archiv Hans Jellema - Karl Anweiler, Rainer Blank: Die Rad - und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr - Karl Anweiler, Manfred Pahlkötter: Fahrzeugtypenkatalog Bundeswehr - Hawk MIM-23 A, Improved Hawk MIM-23 B - Wilhelm von Spreckelsen, Wolf-Jochen Vesper: Blazing Skies - Rinus Nederlof: Blazing Skies |
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